Prof. Dr. Thomas Bein über Segen und Abgründe der Hochleistungsmedizin
Am Mittwoch, 16. März um 19 Uhr kommt der Intensivmediziner Prof. Dr. Thomas Bein nach Kelheim in das Pfarrheim der Pfarrei St. Pius (Elterstraße 2). Er berichtet von seinen Erfahrungen, die er selbst als Patient in der Intensivstation gemacht hat und zieht daraus Schlüsse für das zukünftige medizinische Handeln. Er lädt auch zum Gespräch über diese Probleme ein. "Ich habe mich als Intensivmediziner über Jahrzehnte mit der Hightech-Medizin identifiziert. Meine Krebserkrankung traf mich wie ein Schlag. Am eigenen Leib habe ich erfahren, was es bedeutet, vom erfolgreichen Mediziner zum ausgelieferten Patienten im Getriebe der Hochleistungsmedizin zu werden", so der Referent.
Prof. Dr. Thomas Bein leitet eine Intensivstation am Universitäts-Klinikum Regensburg, als bei ihm Knochenmark-Krebs (Leukämie) diagnostiziert wird. Fortan ist der Spitzen-Mediziner selbst Patient im Getriebe der Hightech-Medizin: Er erlebt, wie es sich anfühlt, eine Krebs-Diagnose zu bekommen, was es bedeutet, eine Chemo-Therapie auszuhalten, die Kontrolle über den eigenen Körper zu verlieren und mit der Krankheit Krebs leben lernen zu müssen. Immer schwingen die Erfahrung und das Wissen des Intensiv-Mediziners mit, der sich vor seiner Erkrankung schon gefragt hat, wie das, was er als Arzt tut, auf seine Patienten wirkt. Thomas Bein beschreibt, was er über die Autonomie und Würde schwerstkranker Patienten im Klinik-Alltag gelernt hat - und was sich dringend ändern muss, in den Abläufen wie auch im Verhältnis Arzt und Patient.
Zur Person:
Prof. Dr. Thomas Bein war viele Jahre Ärztlicher Leiter der (intensivmedizinischen) Operativen Station 90 an der Klinik für Anästhesiologie des Universitätsklinikums Regensburg (UKR). Während seiner Zeit als Oberarzt hat Thomas Bein noch ein Studium der Medizinethik absolviert. In diesem Fach hat er dann auch Studierende an der Uni-Klinik Regensburg unterrichtet. Zudem war er Vorsitzender des Klinischen Ethikkomitees des UKR. Seit seiner Knochenkrebserkrankung ist die Beschäftigung mit Fragen der Medizin-Ethik, vor allem die Beziehung zwischen Arzt und Patient im Klinikalltag der Hochleistungsmedizin ins Zentrum seines Interesses gerückt. Er hat über seine Erfahrungen ein Buch verfasst mit dem Titel: „Ins Mark getroffen. Was meine Krebserkrankung für mich als Intensivmediziner bedeutet.“
Die Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Kelheim lädt in Kooperation mit dem Hospizverein im Landkreis Kelheim zu der Veranstaltung ein. Der Eintritt kostet 5,- €. Weitere Informationen und Anmeldung (erforderlich) auf www.keb-kelheim.de; infokeb-kelheimde oder Tel.: 09443/928231
Es gilt die 2G-Regel (bitte Nachweise und Ausweis bereithalten) bzw. die am Termin geltenden staatlichen Bestimmungen. Beim Ankommen und wann immer der Abstand von min. 1,5m nicht eingehalten werden kann, ist eine medizinische Mund-Nasen-Maske zu tragen. Am Platz und auf Abstand kann sie abgenommen werden. Das Hygienekonzept der KEB im Bistum Regensburg findet Anwendung.