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Ein herzliches Grüß Gott

in der Stadtpfarrei Mariä Himmelfahrt in Kelheim.
Seit September 2018 darf ich hier als Stadtpfarrer die frohe Botschaft verkünden und die Pfarrei leiten. Ich freue mich über so viele engagierte Laien, die mit Witz und Tatkraft, Ideen und Kreativität Glaube und Leben in Kelheim gestalten und prägen.

Ich freue mich über persönliche Begegnungen.

Mehr über meine Person finden Sie hier: reinhard.roehrner.de
oder auch hier reinhard.roehrner.de/ueber-mich

Seelsorge

affektiv und effektiv

WIe ich mir die Seelsorge in Kelheim vorstelle, kann ich mit zwei Worten umschreiben: 
affektiv und effektiv
oder
achtsam und wirksam

Das ist nicht immer einfach, aber es macht den Reiz aus, danach zu suchen. Immer mehr lernen die Geister zu unterscheiden und so mehr und mehr in die Tife vorzudringen, in der der Mensch seine Sehnsucht nach dem Lebendigen, anch Gott spürt. Ich gehe gerne mit Ihnen diesen Weg!

Glaube leben mit offenen Armen und einem freundschaftlichen Ohr

Als Christen glauben wir, dass wir nicht ein Spielball blinder Mächte von Schicksal und Zufall sind, nicht einfach in die Welt geworfen wurden, sondern von Gott selbst gewollt, getragen und begleitet sind. Die Grunderfahrung des Vertrauens im Glauben an Gott ist für mich wichtig, es ist das Fundament auf dem ich stehe und das ich gerne weiterschenken will. Jeder braucht ein Reservoir an Vertrauen aus dem er in schweren Zeiten schöpfen kann.

Auf Jesus schauen ist ein wichtiger geistlicher Grundsatz für mich. Als Pilger sind wir in der Welt unterwegs zu Gott und suchen unseren persönlichen
Weg. In den Evangelien bleibt das Wesen Jesu zuerst verborgen, es enthüllt sich mehr und mehr bis er schließlich am Kreuz mit ausgebreiteten Armen sein geöffnetes Herz der Welt entgegen hält und der römisch Hauptmann bekennt: „Wahrhaftig, dieser war Gottes Sohn!“ (Mt 27,54b)

Offene Arme laden ein. Am Altar breite ich im Gebet die Arme aus und lade ein zum Gebet und gemeinsamen Suchen und Glauben. Lassen wir
uns mehr und mehr vom Geist Christi prägen. In der Spiritualität des hl. Ignatius von Loyola ist das Wort magis/mehr zentral. Es geht darum sich gegenseitig mehr zu helfen und zu nützen. Dabei darf man dieses Mehr nicht im Sinne von mehr Leistung verstehen. Der Weg des Glaubens ist ein innerlicher Weg, der uns mehr und mehr Kraft aus dem Innern schenken kann.

Eine Pastoral des freundschaftlichen Ohrs verlangt eine große Bereitschaft zum Zuhören, zur Aufmerksamkeit, die Bereitschaft, den anderen so anzunehmen, wie er ist, mit seinem Anderssein, seinen Sorgen, Fragen und Nöten. Dabei ist auch notwendig, diese Fragen und Nöte ernst zu nehmen und nicht herunterzuspielen. Das verlangt ein großes Maß an Selbstüberwindung.

In der ignatianischen Spiritualität nennt man es Unterscheidung der Geister. Die Erzählung der Versuchung Christi ist die zentrale biblische Wurzel für diese Haltung. Scheinbar gute und erstrebenswerte Ziele stellt der Versucher dem HERRN vor Augen und will doch nicht das Gute, sondern den Guten zu Fall bringen. 

Diese Unterscheidung kann nur mit der Liebe gelingen. Mehr und mehr diese Liebe zum Grundton seines Lebens machen ist die Aufgabe jedes Menschen, der sich in Exerzitien übt.

Die Liebe ist die erste Frucht des Geistes: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung“ (Gal 5,22). Alles Unterscheiden im biblischen Sinne steht unter der universalen, paulinischen Losung: „Prüfet alles, das Gute behaltet!“ (1 Thess 5,21).

So zu leben verschafft Freiheit oder mit Ignatius gesprochen Indifferenz. Innerlich also auch immer offen zu sein etwas ganz anders tun zu können. Das meint nicht Beliebigkeit und Unentschlossenheit, sondern Freiheit in Liebe oder wie es der Schriftsteller Max Frisch beschreibt: „Eben darin besteht die Liebe, das Wunderbare an der Liebe, dass sie uns in der Schwebe des Lebendigen hält, in der Bereitschaft, einem Menschen zu folgen in allen seinen möglichen Entfaltungen.“

Wer soll das schaffen? Wer kann das leisten? – Ein hoher Anspruch, an dem ein Menschen zerbrechen kann. Deshalb ist das Gebet wichtig, das
persönliche und stille Gebet und das gemeinschaftliche Gebet der Gemeinde in dem wir uns gegenseitig tragen. Deshalb ist es wichtig, dass
der Seelsorger nicht regelmäßig vorbei kommt, sondern mit der Gemeinde lebt. Ich hoffe sehr, dass die Sanierung des Pfarrhofs zügig voranschreiten
kann und ich bald auch in der Pfarrei wohnen kann.

Nicht weil ich Priester und Pfarrer bin, empfehle ich das Gebet, sondern weil ich selbst aus diesem Gebet lebe und so versuche auch all die unverständlichen Erfahrungen des Lebens vor Gott hinzustellen.

Meine Gottesbeziehung soll einladend sein, dass wir miteinander die Fragen des Glaubens und des Lebens stellen und betend und feiernd darauf vertrauen von Gott her im Herzen des Menschen die Antwort zu erspüren.

So schreibt Ignatius am Ende des Exerzitienbuches sein Hingabegebet:
Nimm hin, Herr, und empfange meine ganze Freiheit,
mein Gedächtnis, meinen Verstand und meinen ganzen Willen,
meine ganze Habe und meinen Besitz;
Du hast es mir gegeben, Dir, Herr, gebe ich es zurück;
Alles ist Dein, verfüge nach Deinem ganzen Willen;
Gib mir Deine Liebe und Gnade, das ist mir genug.

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Warum hat der Stadtpfarrer einen Dackel?

Stadtpfarrer Röhrner: ... (lacht) weil auch ein Stadtpfarrer ab und zu einen kompetenten Gesprächspartner braucht.

Aber im Ernst, der Dackel - wie viele andere Hunde - ist sehr empathisch und kann Stimmungen gut einfangen,
Das ist auch in der Seelsorge wichtig, beim Umgang mit Menschen in Freude und Leid. Und natürlich weil der liebe Gott und der Dackel am Besten über die menschliche Ohnmacht Bescheid weiß! 

Nach der Installation

Zur feierlichen Installation am 23. September 2018 kamen auch die Bundesbrüder der KSStV Alemannia im KV zu München um zu gratulieren. Seit der Studentenzeit ist der neue Stadtpfarrer mit der katholisch süddeutschen Stundentenverbindung Alemannia verbunden. Mit im Bild Bundesbruder Landrat Martin Neumeyer.