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Vorwort

zum Schutzkonzept, damit Kinder in Freiheit leben können

13Da brachte man Kinder zu ihm, damit er sie berühre. Die Jünger aber wiesen dieLeute zurecht. 14 Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst dieKinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn solchen wie ihnen gehört das Reich Gottes. 15 Amen, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. 16 Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie.“ (Mk 10,13-16)

Glaube schenkt Zukunft, wo Vertrauen wachsen kann, kann der Mensch sich entfalten. Dieses Vertrauen braucht drei Standbeine: Vertrauen in sich selbst, Vertrauen in Menschen und Welt sowie das Vertrauen in Gott. In einer Gesellschaft, die von vielen Umbrüchen geprägt ist, sucht der Mensch nach verlässlicher Sicherheit. Deshalb ist es der Kirche und uns als Stadtpfarrei Mariä Himmelfahrt besonders wichtig, dass schon Kinder und Jugendliche in diesem Kontext Vertrauen schöpfen können, um so zu mündigen Menschen zu werden, die ihren ganz persönlichen Weg in Verantwortung vor Gott und Menschen gehen.

Um die Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu fördern, sind sie ganz besonders auf den Schutz und die Unterstützung der Erwachsenen angewiesen. Positive Motivation und vorgelebtes Beispiel ist dabei zentral für die eigene Entwicklung der Jugendlichen. Tief erschüttert musste die katholische Kirche erfahren, dass entgegen der Botschaft des Evangeliums im Bereich kirchlicher Einrichtungen Fälle sexualisierter Gewalt, physischer Gewalt und geistlichem Missbrauchs für Kinder und Jugendliche zur alltäglichen Erfahrung wurde. Seitdem beschäftigt sich die Deutsche Bischofskonferenz intensiv mit dieser Thematik, sucht nach zukunftsweisenden Lösungen und verabschiedete u.a. die sogenannte Präventionsordnung (PrävO), die für alle kirchlichen Einrichtungen die Erstellung eines Institutionellen Schutzkonzeptes vorsieht.

„Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände. Ist doch ihre eigene Gemeinschaft aus Menschen gebildet, die in Christus geeint, vom Heiligen Geist auf ihrer Pilgerschaft zum Reich des Vaters geleitet werden und eine Heilsbotschaft empfangen haben, die allen auszurichten ist. (II. Vatikanum, Gaudium et Spes, 1)

Aus der Botschaft des Evangeliums heraus wollen wir die Nöte der Welt erkennen und offen sein für alle Menschen. Entscheidend ist dabei für uns, dass wir sichere Orte für Kinder, Jugendliche und andere Schutzbefohlene bieten, in denen die Würde des je anderen geachtet, achtsamer Umgang und Respekt gegenüber anderen, im Sinne eines christlichen Miteinanders, gelebt wird.

Warum benötigen wir ein Institutionelles Schutzkonzept (ISK)?

Das ISK in der Stadtpfarrei zu entwickeln ist uns wichtig, um verantwortlich und sensibel mit dem Thema „Missbrauch“ umzugehen. Mit Hilfe des Schutzkonzeptes wird aktiv ein Beitrag gegen grenzverletzendes Verhalten und sexualisierte Gewalt, sowie geistlichen Missbrauch geleistet, indem Katholische Stadtpfarrei Maiä Himmelfahrt sich mit allen Gruppierungen zu dem Konzept bekennt und es aktiv umsetzt.

Die Projektgruppe Schutzkonzept hat die unterschiedlichen Bereiche unserer Pfarrei in den Blick genommen, in denen sie mit Schutzbedürftigen zu tun hat, und Maßnahmen beschlossen, um es potenziellen Tätern so schwer wie möglich zu machen bzw. Kindern und Jugendlichen einen sicheren Raum zu geben.

Die Projektgruppe besteht aus: Stadtpfarrer Reinhard Röhrner, Kirchenpfleger Christian Prasch, PGR-Sprecher Eduard Fichtner, den Pfarrsekretärinnen Evi Steger und Claudia Scheufler sowie mit Unterstützung von Rechtsanwalt Norbert Rubner.

Das ISK wird in der jeweils aktuellen Fassung auf der Homepage veröffentlicht und liegt in gedruckter Form in den Pfarrbüros aus. Kinder, Jugendliche oder Eltern können eine Fassung in papierform jederzeit bekommen. Für die KiTa Mariä Himmelfahrt (Kindergarten mit Kinderkrippe) gibt es ein eigenes Schutzkonzept, da hier andere Bereich berücksichtigt werden müssen.

Lebendige Erfahrungen von Gemeinschaft und Miteinander in der Zuversicht des Glaubenden gehören traditionell in unserer Pfarrgemeinde zum Kern der pastoralen Arbeit. Viele Kinder und Jugendliche begleiten wir im Rahmen unserer Kommunion- und Firmvorbereitung, bei den Ministranten,

in Chören, in der offenen und verbandlichen Arbeit in der Pfarrei. Uns ist es ein besonderes Anliegen, dass Kinder und Jugendliche gerne zu uns kommen, sich angenommen, wertgeschätzt, wohl und sicher fühlen. Ebenso möchten wir, dass die Eltern ihre Kinder bei uns gut aufgehoben wissen.

Wir möchten als Pfarrgemeinde ein Teil der Kirche sein, der sich bemüht, mit der pastoralen Arbeit die Liebe Gottes zur Welt und seinen Geschöpfen sichtbar zu machen. Damit tragen wir eine große Verantwortung für das Wohl der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen und wollen sie - soweit es in unseren Möglichkeiten liegt – vor sexuellen Übergriffen, vor einer sexualisierten Atmosphäre und geschlechtsspezifischen Diskriminierungen schützen.

Der in diesem Schutzkonzept vorgestellte Verhaltenskodex ist verbindlich für alle, die in unserem Namen und Auftrag mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, sei es haupt-, neben-, oder ehrenamtlich. Gleichzeitig möchten wir gerade den Ehrenamtlichen damit einen sicheren Handlungsrahmen geben.

Wie geht es weiter?

Das institutionelle Schutzkonzept | ISK lebt davon, dass es weitergeschrieben wird, deshalb werden wir die Entwicklungen beobachten und immer wieder auf den Prüfstand stellen, damit die Stadtpfarrei Mariä Himmelfahrt ein sicherer Ort ist für Kinder, Jugendlichen und schutzbedürftige Erwachsene. 

Auffällige Beobachtungen oder auch konstruktive Verbesserungen können gerne über die eigene eMail-Adresse HILFEmariaehimmelfahrtorg gemeldet werden.