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PAPST FRANZISKUS | EINE BESINNUNG

Ein kleiner Nachruf von Stadtpfarrer Reinhard Röhrner

Buona sera – Guten Abend,
so schlicht und doch so emotional begrüßte am 13. März 2013 der frisch gewählte Jorge Mario Bergoglio als Papst Franziskus die wartende Menge am Petersplatz von der Mittelloggia des Pe-tersdomes.
Viele Erwartungen verknüpften sich mit seiner Wahl. Wie wird sich die Kirche unter seiner Leitung entwickeln? Welche Wege wird sie einschlagen? Zum ersten Mal kommt ein Papst aus Lateiname-rika, aus Argentinien. Einem Land, in dem die Kirche vor allem gegen die soziale Ungerechtigkeit da sein muss. Eine Erfahrung, die ihn als jungen Priester und Jesuiten von Anfang an prägte.
Die Zeit der Militärdiktatur war eine schwierige Zeit. Und doch ging er seinen Weg, zielstrebig, immer im Blick, den Menschen, mit denen er zu tun hatte. Ihnen wollte er Christus näherbringen.
Das zeigte sich auch in seinem Pontifikat. Ja, viele waren enttäuscht, Progressive wie Konservative. Beide hätten sich mehr erwartet von ihm. Dabei war er ein kluger Kopf, der am Anfang durch seine unkonventionellen Aktionen Aufsehen erregte. Wenn er plötzlich selbst am Telefon war und nicht irgendein Vertreter, wenn er selbst zum Optiker ging und seine Brille abholte. Zugleich war er als Jesuit in der Unterscheidung der Geister geübt, die jeder in den Geistlichen Übungen erlernt.
Aber natürlich kann er als Papst nicht einfach tun, was er will. Er muss auch das Protokoll einhal-ten. Wenngleich, wie es ein Vertreter der Schweizer Garde einmal formulierte, es äußerst schwierig war, ihn einzufangen, wenn er auf die Menschen zuging und ihnen von der Freude des Glaubens durch seine ganze Persönlichkeit erzählte.
Seine erste Enzyklika Lumen fidei trägt die Handschrift zweier Päpste. Es ist noch das Gerüst, das Benedikt XVI. in theologisch klar strukturierter Überlegtheit vorgestellt hat und das schließlich Franziskus zu Ende führt. Vom Licht des Glaubens, von der Freude. Im Kern geht es um die Konse-quenz des christlichen Handelns in der Gesellschaft. Gläubigen und Nichtglaubenden kann sie hel-fen, besser zu begreifen, was Christen meinen, wenn sie sagen, ich glaube. 
Die zweite Enzyklika war revolutionär. Und hat weit über die kirchlichen Grenzen hinaus Aufsehen erregt und Aufmerksamkeit gewonnen. Zum Pfingstfest, am 18. Juni 2015, wurde die Enzyklika Laudato Si. veröffentlicht. Sie nahm sowohl die Umwelt als auch soziale Fragen in den Blick. Und damit legte Franziskus so etwas wie sein Programm vor, das natürlich schon in der Wahl seines Namens lag. 
 "Die Sorge für das gemeinsame Haus" steht im Mittel¬punkt dieses Schreibens. Inspiration dafür fand Franziskus in seinem Namensgeber, dem heiligen Franz von Assisi, dem Erneuerer des Glau-bens an der Seite der Benachteiligten und Armen: "Ich glaube, dass Franziskus das Beispiel schlechthin für die Achtsamkeit gegenüber dem Schwachen und für eine froh und authentisch gelebte ganzheitliche Ökologie ist," erklärte Franziskus in der Enzyklika, die von vielen vorwiegend zunächst für ihre Umweltthemen gelobt wurde.
Franziskus nahm auch soziale Themen in den Blick, beschrieb im franziskanischen Geist die Menschheit als Familie und warnte vor Oberflächlichkeit: "Es gibt keine politischen oder sozialen Grenzen und Barrieren, die uns erlauben, uns zu isolieren, und aus ebendiesem Grund auch keinen Raum für die Globalisierung der Gleichgültigkeit".
Am 3. Oktober 2020 erschien seine dritte Enzyklika "Fratelli tutti" über die Geschwister¬lich¬keit und die soziale Freundschaft. Diese beiden Themen sieht Franziskus in seiner Sozialenzyklika als Weg zu einer globalen Neuorientierung nach der Corona-Pandemie aus christlicher Perspektive. Im März 2020 hatte er noch im globalen Lockdown einen außerordentlichen urbi et orbi am men-schenleeren Petersplatz vor dem Pestkreuz aus San Marcello gefeiert, um inmitten der Krise eine Orientierung zu geben.
Gemeinsam mit dem Islamischen Geistlichen Ahmad al-Tayyib, dem Großscheich der Al-Azhar Universität in Kairo, sorgte Franziskus für eine viel beachtete gemeinsame Erklärung. Zusammen unterzeichneten sie das "Dokument über die Geschwisterlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt" und setzten damit ein Zeichen gegen religiösen Fanatismus und Ext-remismus.
Seine vierte Enzyklika "Dilexit nos" ("Er hat uns geliebt") veröffentlichte Franziskus am 24. Oktober 2024. Thema ist die menschliche und göttliche Liebe des Herzens Jesu. Hier legt er den Schwer-punkt auf persönliche Frömmigkeit und die Herz-Jesu-Verehrung. Gleichzeitig sieht der Papst die neue Enzyklika in einem engen inhaltlichen Zusammenhang mit den beiden Sozialenzykliken, wenn er schreibt: "Was in den Sozialenzykliken Laudato si’ und Fratelli tutti geschrieben steht, [ist] unse-rer Begegnung mit der Liebe Jesu Christi nicht fremd. Denn wenn wir aus dieser Liebe schöpfen, werden wir fähig, geschwisterliche Bande zu knüpfen, die Würde jedes Menschen anzuerkennen und zusammen für unser gemeinsames Haus Sorge zu tragen." So führt er in ignatianischer Klarheit seine Gedanken zusammen und macht einen Aufruf an Kirche und Welt, sich auf das Wesentliche zu besinnen. 
Wochenlanges ringen um seine Gesundheit, in der Gemelliklinik oder im Gästehaus Santa Martha führte ihn zur Freude der Gläubigen am Ostertag wieder auf die Mittelloggia des Petersdomes, wo er unter großer Anstrengung den Segen Urbi et Orbi spendete, um anschließend mit dem Papamo-bil zu den Menschen zu kommen, im Rückblick um Adios zu sagen, Pfüa Gott, wie wir in Bayern sagen. So ging er am Ostermontag zum ewigen Ostern, das kein Ende kennt.
Und die Kirche, wird sein Erbe weiterführen, Angestoßenes fortsetzen und zuversichtlich von der Freude des Evangeliums erzählen, inmitten einer Welt, die oft genug ein Spielball der Mächtigen ist. Franziskus zeigte allen Mächtigen unserer Tage, dass wahre Macht keine Gewalt braucht, son-dern von der Liebe Gottes ausgeht. Wie er in seinem ersten apostolischen Schreiben Evangelii gaudium vom November 2013 betonte. 
Reinhard Röhrner
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Palmsonntag

Wir feiern den Einzug Jesu in Jerusalem | Foto Armin Betz

Binden der Palmbuschen

mit den Erstkommunionkindern


2. Ostersonntag | Quasi modo geniti | C

27. April 2025 | 9.00 Uhr

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20. April 2025 | 10.00 Uhr Orchestermesse


Gottesdienstzeiten am Wochenende

Samstag

Sonntag

16.00 Stadtpfarrkirche  Rosenkranz für die Verstorbenen
16.00 Lukasklinik          Hl. Messe
17.30 Stadtpfarrkirche  Beichtgelegenheit
18.00 Stadtpfarrkirche  Hl. Messe


  9.00 Stadtpfarrkirche   Hl. Messe
10.30 Stadtpfarrkirche   Hl. Messe
11.30 Stadtpfarrkirche   Zwergerlgottesdienst mtl.
18.00 Stadtpfarrkirche   Hl. Messe